Cosmos Carschenna

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Vor über 5’000 Jahren begannen Menschen mit Meisseln aus Bronze unzählige Zeichen und Symbole in die Felsen des Plateaus von Crap Carschenna, südlich von Thusis zu ritzen bzw. zu picken. Das ganze Ensemble umfasst über 1’000 Symbole, verteilt auf elf Steinplatten über eine Länge von 400 Metern. Ein Grossteil davon sind primitive Symbole wie Schalen, Linien, «Sonnenräder» oder Spiralen. Doch sind auch einige Tiere abgebildet, sogar drei Reiter hoch zu Ross sind erkennbar. Dazu ein Pferd mit einer Rückenlast, der früheste Beweis für die Nutzung der Via Mala als Saumpfad und Alpenpass.

Doch bis heute sind über 90% der Zeichnungen unerklärt geblieben. Mehr oder weniger klar sichtbar sind die Linien und Kreise zu erkennen, doch niemand kann sie mehr deuten. Was bleibt ist eine Unverständlichkeit der Symbole als fremde Sprache, als Ausdruck einer anderen Art des Denkens. Bilder, die einen geradezu herausfordern, sie mit Bedeutung zu füllen, zu interpretieren und zu erklären. Es scheint ein Urbedürfnis des Menschen zu sein, allem einen «Sinn» zuzuordnen.

Die Frage nach dem «Warum» bleibt aber nicht an den Felsbildern stehen. Sie fällt schlussendlich auch auf mich, auf alle Künstler überhaupt zurück. Wieso machen wir Kunst? Was wollen wir zeigen? Was sollen die anderen denken? Was denken sie tatsächlich?

Und - wird unsere Kunst in 5’000 Jahren noch da sein? Und waswerden die Menschen dann darin hineininterpretieren?
Solche Fragen faszinieren mich sehr, vor allem wenn sie durch solche nahezu mystischen Zeichnungen  so direkt greifbar werden.

Die Werke sind in diversen Techniken umgesetzt, teils auch als Fotoobjekte auf anstehendem Bündnerschiefer.
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